Dieser Beitrag aus der rheinischen Post ist zwar schon von 2010, aber ich dachte sowas interessiert vielleicht doch einige hier. Ist ja Wahnsinn was man für eine Stimmung über bestimmte Personengruppen verbreiten kann!!!
Der Reichswald ist nur ein Beispiel. Denn die illegalen Sondengänger sind in allen Wäldern des linken Niederrheins, in denen Kampfhandlungen stattfanden, anzutreffen. Die Wahrscheinlichkeit dabei auf Bomben und Granaten zu stoßen ist hoch. Denn allein in den Reichswald bei Kleve feuerten beim Vormarsch der Alliierten Truppen 2000 Geschütze 24 Stunden lang, wie Revierförster Joachim Böhmer weiß. Rund zehn Prozent davon sind als Blindgänger liegen geblieben. Sie auszugraben, grenze an Selbstmord, erklärt Pöll, der Forstamtsleiter für den Niederrhein.
Außerdem gehe davon eine unglaubliche Waldbrandgefahr aus. Dass der Schaden im Reichswald so gering blieb, ist nur dem rechtzeitigen Eingreifen der Feuerwehr zu verdanken – Phosphor kann bekannterweise ja weder mit Wasser noch mit anderen Mitteln gelöscht werden. Das durchstöbern der Wälder mit Metalldetektoren ist generell illegal. "Für Waldgebiete gibt es überhaupt keine Genehmigungen", betont Manfred Jakobi, Pressesprecher der Kreispolizei Kleve. Entsprechend sollten "Sondengänger" umgehend bei der Polizei oder beim Forstamt gemeldet werden. Meist seien es "martialisch gekleidete Figuren, die bei Nacht und Nebel" durch den Wald liefen, wie Dr. Helmut Luley vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland aus Bonn erklärt.
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Aber in abgelegenen Gebieten wie dem Reichswald können sie durchaus auch am Tag unterwegs sein. Allerdings gibt es auch verschiedene Heimatvereine und ähnliche Gruppen, die etwas zur Erforschung der Heimatgeschichte beitragen wollen. Diese müssen sich eine Erlaubnis für die Untersuchung bei der jeweiligen Oberen Denkmalbehörde – den Kreisen beziehungsweise der Bezirksregierung – besorgen. Allerdings dürfen sie ihre Untersuchungen nur auf landwirtschaftlich genutzten Flächen durchführen – die Erlaubnis des jeweiligen Besitzers vorausgesetzt.
Die illegalen Schatzsucher erschweren den Historikern vom Amt für Bodendenkmalpflege ihre Arbeit. Wenn beispielsweise römische Münzen und andere Metallteile von einer Fundstelle vollständig entfernt wurden, sind die Experten nicht mehr in der Lage, die Funde historisch einzuordnen. Und: "Finanziell rangieren die illegal gehandelten archäologischen Hinterlassenschaften gleich nach dem Drogenhandel", erklärte Luley im Gespräch mit der RP.