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 Gürtelschnalle

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Avatar  Gürtelschnalle  (Gelesen 3883 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
06. Oktober 2017, um 17:55:17 Uhr

Hallo heute diese Schnalle gefunden

kennt sie einer?

Dank im voraus Schwalg


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002.JPG
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#1
06. Oktober 2017, um 18:05:23 Uhr

Grinsend Ich kenne viele Schnallen, aber deine nicht  Narr LG Mike

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#2
06. Oktober 2017, um 18:34:12 Uhr

Sehr schoen. Gratuliert.

Ich wurde sagen das er hier zwischen gehoert.
16. 17. Jh. Uneben doppelt geschlungen decorative schnalle. (Ref. Buckles T.T.A. Chris Marshal)


{alt}
 Gürtelschnalle
https://s19.postimg.org/qeoe5yor7/16-17_Chris_Marshal.jpg


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(versteckt)Themen Schreiber
#3
06. Oktober 2017, um 20:47:56 Uhr

bist ja ein ganz Schlauer Buddelmike und noch König dazu Lach mich kaputt

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#4
06. Oktober 2017, um 21:11:50 Uhr

Von der Zeitstellung würde ich auch zwischen 1550 und 1650 tippen.


Gruß Buddler

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#5
06. Oktober 2017, um 22:11:47 Uhr

Ausrasten Wenn dann der Brunnen-König  Belehren LG Mike  Grinsend

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#6
06. Oktober 2017, um 22:31:12 Uhr

Ich bin inzwischen der Meinung, wir orientieren uns bei den Schnallen diesen Typs zu sehr bei den Engländern. Und schätzen die grundsätzlich zu spät ein.
Ich hab meinen Krabath immer noch nicht da, aber in seiner Typologie sortiert er die, auch die doppelten/Brillenschnallen, durchaus bis zurück Ende 13.-15. Jhdt ein, also noch teilweise Hoch- und Hauptsächlich Spätmittelalter. Also auch solche wie die hier, ohne Beschlag, mit Ritzverzierung. Am Sonntag hab ich den denk ich wieder in den Fingern, dann guck ich mal das ich ein Bild mache.
Die wurden damals schon in richtiger Massenproduktion in offenen Gussformen gegossen, 10-20 Stück. Ich finde also, wir sind bei den Dingern zu konservativ, wenn wir die in die frühe Neuzeit sortieren (wo es sie sicher auch noch gab)

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#7
07. Oktober 2017, um 14:44:13 Uhr

Geschrieben von Zitat von Falkenmond79
Ich bin inzwischen der Meinung, wir orientieren uns bei den Schnallen diesen Typs zu sehr bei den Engländern. Und schätzen die grundsätzlich zu spät ein.

Wieso solte das ein Problem sein? Schoen seit vor dem roemische zeit fahrte man hin und her mit Handel. Sicher spaeter dauerte kein Jahrhunderte und auch kein Jahren um Mode hin un zuruck zu kriegen. Das dauert nur einige Monate.

Wenn es zum Beispiel um Ringen geht Braucht den ganzen europaische Archeologie Marshall und Dalton zum referenz.
Fuer Keltische typirungen braucht ganz Europa (auch England) der Frau Riha. Die Roemer koenhnte in drie Wochen durch ihre ganze Reich reisen, so Roemisch sieht man ueberall wie gleich.. Und so weiter.

Und noch dazu....
I habe es bereitz nachgeguckt. Frau Riha zum beispiel hat viele gebrauchte Englische Nahmen in Ihre literaturliste stehen. Und zum beispiel Herr Friederick Henry Marshall's buch der Ringen steht hat wieder Deutche literatur.
Die Welt war damals nicht so gross wie Wir manchmall denken. Zwinkernd

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#8
07. Oktober 2017, um 15:15:07 Uhr

Hier mal durch Grabung datiertes.


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DSCF7109.jpg
DSCF7110.jpg
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#9
08. Oktober 2017, um 18:37:05 Uhr

Noch eine Referenz gefunden, in andere Literatur (archeologisches rapport).

{alt}
 Gürtelschnalle
https://s19.postimg.org/ybkv1uqcz/schnalle1600-1700.jpg


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#10
08. Oktober 2017, um 23:07:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von partyrabbit
Noch eine Referenz gefunden, in andere Literatur (archeologisches rapport).

{alt}
 Gürtelschnalle


Na die hat mit der Schnalle von Schwalg aber nix zu tun, ausser das sie auch doppelt ist. Die ist ja auf einer Seite Trapezförmig und völlig anderes Dekor.

Ich hab´s noch mal im Krabath nachgelesen. Fingerlin beschreibt das Dekor in diesem Fall auf der Dornauflagenseite als "profiliert" und nach Krabath sind das "Kerben" und die datiert er nach Funden in Gudme und auf der Burg Isenberg bei Hattingen als am frühesten im 12. Jahrhundert, bzw. zwischen 1195-1225 nachgewiesen. Weitere Funde belegen das Dekor mit Sicherheit bis in die erste Hälfte des 14. Jhdts, ungesichert noch bis in die zweite Hälfte.

Die Form selbst, Ovale Doppelschnalle mit auf einer Seite ausgezogener Dornauflage und einer Seite abgeflacht hat er nicht beschrieben, aber beidseitig ausgezogene in der gleichen Form datiert er nach einem Befund aus dem 14. Jhdt. in Rougiers und vermehrt in Komplexen aus dem 15. und 16. Jhdt. Eine Pferdeplastik aus Brixen, Tirol um 1500 trägt ebenfalls eine doppelt ausgezogene.

Den haargenauen Typ hat er leider nicht drin, aber genug andere Schnallen in den Formen, die allesamt Spätmittelalterlich sind, vom 12-15 Jhdt. Und ja, die Form mag sich vielleicht etwas länger gehalten haben, das Kerbschnittdekor allerdings nicht. Später ist man eher zu gewalzten Verzierungen übergegangen.

Insurgents Beispiel aus dem 15. Passt auch noch besser als die von Partyrabbit. Sorry, aber die ist ja komplett dekoriert und auf einer Seite Trapez, wie gesagt, das passt ja gar nicht.

Edit: Foto gefunden. Der Typ von Schwalg kommt der H8 nach Krabath am nächsten. Ich hab hier die H7 beschrieben, zur H8 fehlen leider die Angaben. Sind sich aber denk ich ähnlich genug. Sämtliche hier abgebildeten Typen sind übrigens aus Hoch- und Spätmittelalter, da ist keine neuzeitliche dabei.

Edit 2: Grad gesehen, die I8 würde auch noch ähnlich passen, einseitig ausgezogene Dornauflage, in dem Fall spät-MA Fund von Schloss Montaigu in Frankfreich. Londoner Schuhschnallen der selben Ausprägung datieren erste Hälfte bis Mitte 15. Jhdt.
https://s19.postimg.org/ybkv1uqcz/schnalle1600-1700.jpg



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1.jpg

« Letzte Änderung: 08. Oktober 2017, um 23:14:27 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
09. Oktober 2017, um 11:07:32 Uhr

Also was für ein Jahr könnte sie dann sein? Schuh oder Gürtelschnalle?

gruß Schwalg

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#12
09. Oktober 2017, um 11:13:27 Uhr

In unseren Breiten würde ich die eher als Riemenschnalle ansprechen. Und würde selbst so auf 14./15. Jhdt. tippen, also gerade noch Spätmittelalter. Wir haben bei uns selbst schon einige dieser Dinger gefunden, waren ja damals schon in mehrlagigen Tonformen proudzierte Massenware. Und bei uns kommen die eigentlich auch immer im Kontext spätes 14.Jhdt, so um den Dreh.
Deswegen zweifle ich auch so dran. Klar, kann Zufall sein, aber wenn ich auf einem Acker in 50 Meter Radius genau die Schnalle find (meine is nur leider halbiert, aber 100% genau deine), nen Bortenstecker SpätMA, ne Münze von 1400 und nen Beschlag aus der Zeit... geh ich auch davon aus, dass die Schnalle da hingehört und nicht erst 200 Jahre später da verloren wurde.
Okay, ja, kann sein. Ist ja keine Ausgrabung. Aber ich gehe davon aus. Meine Archi beim LDA übrigens auch. Die gehen auch nach dem Krabath und haben mir den auch empfohlen.

« Letzte Änderung: 09. Oktober 2017, um 11:13:53 Uhr von (versteckt) »

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#13
09. Oktober 2017, um 11:55:00 Uhr

Geschrieben von Zitat von Falkenmond79
Na die hat mit der Schnalle von Schwalg aber nix zu tun, ausser das sie auch doppelt ist. Die ist ja auf einer Seite Trapezförmig und völlig anderes Dekor.

Den letzte kann. Da haben sie ein bischen recht, aber der geht nich ganz irrelevant.
Den 31 im ersten den Ich gab ist auch ein ovale Doppelschnalle.

Auch die Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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ovale Doppelschnallen gehen durch zum 1650,


Dann gibts noch das argument das diese type Schnallen nicht lange da waren, und hogstwarscheinlich um 1500.
Und das die Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
frueren mittelalter schnallen leichter und schacher waren
. (bekante Metallmangel im spaeten mittelalter)

Daneben sind meiner bilder auch aus erkante literatur, so die koenen nicht einfach negiert werden.
Da wo ich noch keine andere Matching bild sah, un meine (#31) bis jetzt das neheste d'ran kommt.

Aber worouber haben wir's?
Sie sagen gerade vor 1500. Ich sage ab 1500. Weil ich denke das Ich es richtig habe wen dieser ein uebergang is swischen den decorierte Doppelschnallen und die Trapezförmig. Er hat ein rechte seite so er geht schoen richting die rechte Prapezefoermige.
So dan denke ich ein spaete ovale Doppeltschnalle, und ein fruen Trapezfoermig Schnalle. So koennen wir dan nicht sagen 1450 bis 1550 oder so was? Da wirds alles zusammen doch irgendwo enden.

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#14
09. Oktober 2017, um 12:08:41 Uhr

Kann ja auch hinkommen. Aber mir schmecken diese Angaben "1350-1650" nicht, weil sie offensichtlich aus Literatur wie der von Whitehead stammen. Und fragen sie mal einen Archäologen, was er davon hält. Angaben wie "ca. 16./17. Jhdt." und "1350-1650" sind Schätzungen und keine sinnvollen Datierungen.
Als ich bei meiner Archäologin mit dem Whitehead ankam war ihr Kommentar "Mit dem fangen wir gar nicht erst an."

Seitdem bin ich da vorsichtiger geworden und suche lieber nach sowas wie dem von Insurgent, Funde aus klar datierten Fundstellen und dann nimmst du den ältesten bekannten datierten Fund und den jüngsten und hast so eine vermutliche Zeitspanne. So hat der Krabath seine Typologie erstellt. Oder die Fingerlin. So macht man das ja auch mit Fibeln als Leitfunde. Und man sagt selten "Kann auch sein, dass sie noch die nächsten 100 Jahre weiter getragen wurden. Wenn etwas aus der Mode kommt und nicht mehr hergestellt wird, wird es selten noch länger als ein paar Jahrzehnte getragen. Bei uns heutzutage geht das ja noch schneller.

Aber gut, 1450-1550, damit kann ich persönlich leben. Aber man hat nun mal die Unterscheidung Spätmittelalter und frühe Neuzeit gemacht und ich finde es schon wichtig, wo man das einordnet. 1450 ist eben noch das eine, 1550 das andere. Mag man als willkürliche Trennung sehen, aber ich finde, der Punkt um 1500 ist sinnvoll gewählt, weil mit der Entdeckung von Amerika z.B. schon ein kultureller Umschwung stattgefunden hat, oder mit dem vermehrten Einsatz von Feuerwaffen. Die Welt hat sich damals sehr radikal verändert und für mich macht es einen Unterschied, ob etwas noch in die "alte" Welt gehört, oder die damals "neue".

Edit:
Im Bild mal eine Auswahl meiner mehr oder weniger genau datierten Schnallen, grob nach Alter geordnet. Vor allem mal auf die Dicke des Materials achten, Art des Gusses und Verzierungen
1. Merowinger, 600-650
2. Spätmittelalter laut Krabath ca. 1260-1400
3. Bortenstecker sind datiert auf um 1300 rum. Der dünnere ist vmtl. etwas älter. Der linke fand sich nahe der Schnalle darüber (die wohl die gleiche sein dürfte, wie Schwalg hier zeigt, und sehr häufig zu finden ist.)
4. ehemals vergoldete Rechteckschnalle, von meiner Archi als Ende Spätmittelalter einsortiert.
5. die linke mit Kerbschnitt wurde in Lübeck sehr ähnlich in die erste Hälfte 13. Jhdt. datiert. Da es aber nicht der gleiche Typ ist, kann ich das nicht mit Sicherheit sagen. Die rechte, Kreisförmige dünne wird bei Krabath unter Typ "D2" geführt und ist seiner Aussage nach zeitlich schon schwerer zu fassen. Wenige Befunde aus dem 13. Jhdt. und vermehrt 14. bis 15. Jhdt.
6. Die doppelte Schnalle oben rechts der "6" ist die erste, die definitiv wohl erst in die frühe Neuzeit gehört, wie auch die D-förmige unten links unter der "6". Die D-Förmige durchbrochene wird von Krabath als "N4" beschrieben, mit erstem Auftreten im 14. Jhdt, gehäuft 15. und 16. und in Hildesheim wurde eine zwischen 17. und 19. Jhdt datiert. Da lass ich so aussagen wie "1350-1750" oder so gelten, da klappte die Datierung einfach nicht wirklich. Die links unten konnte noch nicht wirklich datiert werden. Alle drei dieser Schnallen sind sehr schwer zu datieren, weil es wohl keine Massenproduktionen waren. Die könnten alle drei von Spätmitellalter bis mitte Neuzeit gehen.
7. Ist dann eine aus Pressblech geformte, anhand der Scherben aussenrum auf ca. 1700-1800 datierte.

Vielleicht verstehen sie damit, was ich meine. Ich kann mich nicht nur auf die bunte Fachliteratur verlassen, auch wenn sie als anerkannt angesehen wird. Ohne sinnvolle Typologisierung bin ich skeptisch und verlasse mich lieber auf Bücher wo solche drin sind, und meine eigenen Funde.


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IMG_0543.JPG

« Letzte Änderung: 09. Oktober 2017, um 12:31:51 Uhr von (versteckt) »

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