Hallo xxl-lutz

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leider stammt die Petschaft von keinen Müller ab, sondern von der Familie Kiechel.
Der Samuel Kiechel der war ein wohlhabender Kaufmannssohn aus Ulm und erließ zur Erinnerung an seine abenteuerliche Kavaliers-,Welt- und Pilgerreise einen Bildteppich mit exotischen Tier - und Planzen-darstellung anfertigen.
siehe Bild
Im zentralen, runden Feld des Teppich, von Lorbeerkranz mit Beeren und Roll- und Beschlagwerk gerahmt sind in geschnürtrn Bänder die Wappen der Familie Kiechel und Neubronner zu erkennen.
Samuel Kiechel wurde 1563 als Sohn des Ulmer Handelsherrn Matthias geboren. Seine Familie zählte zwar nicht zum Patriziat, aber zu den Geschlechtern, die aus den Zünften aufgestiegen waren.
Sein nachmaliges Wappen spielt auf seine Palästinareise an. Es besteht aus dem Malteserkreuz von Jerusalem, in dessen vier Hohlräume sich dasselbe Zeichen in Kleinformat wiederholt ( linker Teil des Wappens ), und dem Zeichen des
Katharinenordens ( das mit einem Schwert durchkreuzte Rad auf dem Berg Sinai ).
Obgleich überzeugter Protestant, bekannte sich Samuel Kiechel zu seiner Jerusalemfahrt und ließ sich diese von dem griechisch-orthodoxen Erzbischof Anastasio durch ein Attestat bestädigen. Seine abendteuerlichen Erlebnisse hielt er in der "Beschreibung meiner Samuel Kiechel von Ulm gethanan Reys vom 23.May des 1585 jars büss uff ultimo Junny anno 90 " in Form eines in Leder gebundenen Reisetagebuches in Goldschnitt auf 545 Folioseiten fest ( ULM, Scherma- Bibliothek)
1594 heiratete Kiechel Cordula Neubronner und bezog mit ihr ein von seinem Vater ererbtes Haus.
Sie wohnten in Ulm in einem Anwesen an der Taubengasse ( heute Museum der Stadt Ulm ) und hatte weitreichende Verbindungen zum Bürgertum anderen schwäbischer Reichsstädten, insbesonders auch nach Kempten und Memmingen.
Diese Information stammt von einer Adelsfamilie (die mir gut Bekannt sind) die selber noch in einem kleinen Schloss leben, darum auch die zwei Wölfe die auf der Petschaft zu sehen sind.
Gruß Anderl
