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 >  Fundforen > Lesefunde > Steinzeitliche Funde (Moderator: dictus) > Thema:

 Spinnwirtel oder doch was Fossiles?

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Avatar  Spinnwirtel oder doch was Fossiles?  (Gelesen 1337 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
18. Mai 2021, um 17:37:43 Uhr

Hier zwei vermeintliche Spinnwirtel. Gefunden auf einem BZ-Platz.
Bolzenkopf oder jemand anders; handelt es sich um Fossiliengänge oder sind es Spinnwirtel?

Danke!

Winken
Alraune


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(versteckt)
#1
18. Mai 2021, um 18:33:10 Uhr

Interessanter Fund, bin gespannt was dabei rauskommt.
Bei Langerweile, kannst ja mal danach suchen.
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« Letzte Änderung: 18. Mai 2021, um 18:34:56 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#2
18. Mai 2021, um 18:51:28 Uhr

Ah, ein interessanter Fund. Ich denke es ist sowohl ein Fossil/Mineral, als auch BZ-Schmuck. Für einen tönernen Spinnwirtel halte ich es nicht.
Es gibt eine Vielzahl von Hornsteinkonkretitionen in diversen Stufen in Kalkstein und Molasseformationen, die dem ähnlich sehen. Auch einige maritime Fossilien gibt es in der Form (Muscheln, Seeigel etc.)
Beides wurde schon im Neolithikum und auch später noch zu Schmuckperlen verarbeitet. Auch andere Stoffe wie carneol und Onyx wurde auf die weise zu Perlen verarbeitet. Oft brachen die Teile beim Bohren entzwei, weshalb man an den Herstellungsorten viel vom Bruch findet...
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https://www.catawiki.de/l/9025919-3-neolithic-pearls-24-33-mm-3


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https://outoftheblueartifacts.com/neolithic-british-stone-carved-beads/


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https://journals.openedition.org/anatoliaantiqua/280


Für mich sieht es aus wie Hornstein in niedriger Bildungsstufe...
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https://www.alamy.de/stockfoto-hornstein-53929311.html


Grüße Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
18. Mai 2021, um 19:05:53 Uhr

Kurz um Mißverständnissen vorzubeugen; das sind zwei verschiedene Hälften, die nicht zueinander passen.

@Michael, auf der Seite hab ich schon geguckt, aber leider nichts gefunden. Um da durchzugucken braucht man aber auch sehr viel Geduld

Verlässlich wie eh und je, Bolzenkopf, danke für die links:)
Ja, spätneolithische oder bronzezeitliche Schmuckperle oder eben ein Spinnwirtel aus der Zeit.
Es handelt sich auf jeden Fall um steinernes Material.
Gibt es diese doppelkonische Form denn so wie bei diesen Stücken in der Natur?
Und nach Bohrung sieht es für mich erstmal nicht aus, also eher nach dem Gang irgendeines vergangenen Meerestiers?!
Das Interessante ist ja, dass beide sehr ähnlich aussehen. Entweder also artifiziell hergestellt oder es gibt tatsächlich geläufige Fossilien, die genauso aussehen, bzw, die leicht in genau diese Form gebracht werden konnte (also das doppelkonische)? Falls ja, sollten diese ja bekannt sein

Ich denke, die Frage geht hier im Forum wirklich nur an dich, Bolzenkopf:)

[winken]Alraune

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(versteckt)
#4
18. Mai 2021, um 20:07:32 Uhr

Hallo Alraune,

ich habe selber zwar erst eine Spinnwirtel als Lesefund gefunden aber ich könnte mir vorstellen, dass Du da evt. 2 Ton-Spinnwirtel (oder große Perlen) gefunden hast.
  
Das Material schaut nach Ton aus. Kannst Du damit Fensterglas ritzen (so zB mit Feuerstein, Hornstein). Mit Ton würde das nicht gehen.

Konkretionen können so aussehen, sind dann normalerweise aber nicht symmetrisch, so z.B. die bekannten Löss-Kindl oder -Puppen. Das halte ich in diesem Fall auch für unwahrscheinlich.
Dann gibt es noch Steinkerne (quasi mit Sediment ausgegossene Fossilien bei denen die umgebende Calcit-Hülle weggelöst wurde), da gibt es aber nur wenige radial symmetrische (reguläre Seeigel fallen mir da nur ein). So regelmäßige Löcher haben diese Steinkerne dann aber auch nicht - nur irreguläre Fehlstellen ab und zu.

Und dann sind mir diese Löcher / Bohrungen auch sehr zentral, also mittig angeordnet und teilw. konisch. Für natürlich halte ich das nicht. Man müsste natürlich die Geologie kennen, aber wenn ich sowas in unbekanntem Terrain rumliegen sehen würde, dann würde ich anthropogen tippen. 

Versuch mal Fensterglas zu ritzen, wenn das geht, dann liege ich falsch.

Beste Grüße
Jens

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
18. Mai 2021, um 21:21:18 Uhr

Lieber Jensgeol,

danke für deine Erläuterung. Sie deckt sich weitgehend mit meinem Wissensstand.
Der einzige Punkt, der mich wirklich interessieren würde ist, ob es möglich oder total unwahrscheinlich ist,
dass zwei Stücke eben doppelkonisch symetrisch durchgangen/ durchbohrt sind.
Ich gehe von Menschgemachtem aus, möchte nur die Fossileinkomponente ausschließen. Da kenn ich mich nicht aus.
Falls es sich bei den Stücken nicht um irgendetwas handelt, was mit gängigen Versteinerungen zu tun hat, bin ich mir recht sicher, dass es sich um Spinnwirtel (oder -was ich nicht glaube- Schmuckperlen), bzw. intendierte Artefakte handelt.
Leider gibte s hier außer Bolzenkopf keine Fossilienspezis, soweit ich weiß?!
Falls er auch nichts genaueres weiß, frag ich mal im Steinzeit -oder Fossilienforum.

Winken
Alraune

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#6
18. Mai 2021, um 21:36:51 Uhr

Geschrieben von Zitat von Alraune
Leider gibte s hier außer Bolzenkopf keine Fossilienspezis, soweit ich weiß?!
Falls er auch nichts genaueres weiß, frag ich mal im Steinzeit -oder Fossilienforum.

Ohne das Wissen von Sven in irgendeiner Weise schmälern zu wollen, hab ich als unwissender, aber fleißig mitlesender schon öfter interessante Beiträge von anderen gelesen, die zumindest auf mich den Eindruck von Fachwissen gemacht haben. Grübeln

« Letzte Änderung: 18. Mai 2021, um 21:38:53 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
18. Mai 2021, um 23:15:13 Uhr

Ja Michael,

da hast du völlig recht.
Ausschließlich auf dem Gebiet der Fossilien gibt es hier niemanden, der sich damit auseinanderzusetzen zu scheint, außer Sven.
Das ist zumindest mein Eindruck.

Winken
Alraune

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#8
19. Mai 2021, um 07:33:12 Uhr

Servus Alraune,


 
wenn es sich hier um Fossilien handeln würde,dann wäre das Naheliegendste ein Steinkern von einem regulären Seeigel - wie auch schon von Bolzenkopf geschrieben! Ein natürliches Loch / Gang hätte der dann sicherlich nicht.


 
Wenn es sich hier um Konkretionen handelnwürde, dann kämmen am ehesten Ton-Eisenstein Geoden in Frage. Die kenne ich aber nur aus dem Devon. Und wieder: Ein natürliches Loch / Gang hätte der dann sicherlich nicht.


 
Die Löcher sind sehr, sehr wahrscheinlichanthropogen, wie auch Bolzenkopf schon geschrieben hat. Grabgänge von Organismen sind quasi immer mit Sediment verfüllt. Mögliche Gasblasen (Fossil war ja mal ein verwesender Organismus), die nicht mit Sediment verfüllt wurden, sind dann sekundär auskristallisiert, in der Regel mit Calcit.


 
Es gibt bohrende marine Organismen, die auchvor Steinen nicht Halt machen (Muscheln, Seeigel), dann müsstest Du aber Deine Lesefunde am Strand gemacht haben oder in einer Gegend die noch vor wenigen Millionen Jahren vom Meer bedeckt war.


 
Das ist alles aber sehr konstruiert und (wie meistens) perFerndiagnose schwierig.


 
Am wahrscheinlichsten ist schon eine kompletteanthropogene Geschichte. Wie auch schon Bolzenkopf geschrieben hat, sind die Löcher / Bohrungen sicherlich nicht natürlichen Ursprungs.


Aber .... die Geologie ist keine exakte Wissenschaft, es sind immer nur Indizien-Beweise Zwinkernd


 
Beste Grüße
 
Jens

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#9
19. Mai 2021, um 08:14:24 Uhr

Geschrieben von Zitat von jensgeol
aber ich könnte mir vorstellen, dass Du da evt. 2 Ton-Spinnwirtel (oder große Perlen) gefunden hast.

Das denke ich auch.
Gruß Shamash

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(versteckt)Themen Schreiber
#10
19. Mai 2021, um 12:06:42 Uhr

Vielen Dank euch für die kenntnisreiche Interpretation!

Winken
Alraune

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(versteckt)
#11
19. Mai 2021, um 19:27:35 Uhr

Wart mal ab, da gibt es sicher noch jemand, der das genau weiß. Es ist halt nur nicht jeder jeden Tag hier präsent.

Grüße Winken

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