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 Testbericht Whites IDX pro Turbo vs. Teknetics G2

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Avatar  Testbericht Whites IDX pro Turbo vs. Teknetics G2  (Gelesen 2522 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
10. März 2012, um 12:36:01 Uhr

Direktvergleich Whites IDX Pro Turbo (Uzmann, 2002) und Teknetics G2 (2012)


So, hier ein kleiner Erfahrungsbericht. Wie immer rein subjektiv ohne Gewähr. Mit Händlern haben wir nix zu tun. War mal interessant ein zehn Jahres altes VLF-Gerät mit einem brandneuen Gerät der ähnlichen Preisklasse zu vergleichen. Und zwar in der Praxis, ungeschminkt, so wie die Objekte seit Jahren unberührt im Boden lagen...

In den letzten Tagen waren wir  mit beiden Detektoren unterwegs. Die Suchgenehmigung von der Besitzerin des Pferdehofes war schnell und unkompliziert. Da wir nicht nach Bodendenkmälern suchen wollten, brauchten wir auch nicht beim Amt um Erlaubnis zu fragen. Rechtlich war also alles paletti. Wir suchen sehr oft Pferdekoppeln ab, da Pferdemenschen sehr oft Angst vor bösen Nageltritten bei den Pferden haben (das ist sehr kostspielig und endet nicht selten in der Pferdeklinik - für die Kosten kannste gleich fünf G2s kaufen, glaubt's mir...). Also stoßen wir hier immer auf sehr aufgeschlossene Personen. Dass wir die Löcher zumachen, ist natürlich klar. Sonst brechen sich die Pferde noch die Beine. Alle Funde dürfen wir in der Regel behalten, die Leute sind meistens einfach nur froh, dass jemand die Wiesen und Koppeln kostenlos saubermacht. Plastikteile und Glasscherben nehmen wir natürlich auch mit, sofern wir diese entdecken. Solche Sachen landen nämlich gerne im Heuballen, dann mit dem Futter in der Pferdebox... und dann ist der Ärger wieder vorprogrammiert...

Also Detektoren raus, und los gings. G2 ging vor, Whites hinterher. Die beiden Detektoren stören einander nicht, der IDX kann die Frequenz verändern. Bodenabgleich gemacht, trotz neuem Gerät ging das beim G2 nach zwei Versuchen gut (einmal fing das Teil an zu flattern... nochmal Groundgrab gemacht, dann war ruhe bei Gain 100).
Den Whites habe ich seit 2002 (1009 EUR dafür gelöhnt - Wahnsinn!).

Die Einstellungen:

Disc: Whites: "Coin Range P" - G2: "38"
Sensitivity: beide voll aufgedreht

Die Suche wurde ohne Kopfhörer gemacht, die Lautsprecher waren jeweils mit Tape zugeklebt. Wir konnten dann beide Signale gut einschätzen und vergleichen.

Wir haben die Koppel Meter für Meter abgesucht. Das was der G2 anzeigte, wurde dann mit dem IDX  überprüft.

Fast alles was der G2 entdeckte, konnte der IDX auch erkennen.

Große Metallobjekte aus Eisen wurden von beiden Geräten als "wertvoll" erkannt. Der G2 zeigte z.B. Hufeisen (immer) mit 56 an, kleine Eisenringe (ca. 4 cm Durchmesser) wurden teilweise mit 70-80 Leitwert angezeigt. Der IDX hat ebenfalls einen klaren Ton vermeldet, die LW-Anzeige (ja, das hatte der auch schon damals) sprang von Iron auf Silver usw. - also hätte man ebenfalls gegraben. Bei diesen Sachen hat sicher der Disc unserer Einschätzung nach nicht sonderlich verbessert. Wahrscheinlich ist das technisch auch nicht machbar, und genau das Verhalten war bisher bei fast allen Detektoren zu beobachten. Wir finden dies aber prinzipiell gut, denn auch größere Eisenobjekte sind oft interessant.

Das Verhalten bei großen Eisenteilen...

... ist beim G2 deutlich besser. Wir haben ca. 70 cm lange Weidezaunpfähle gefunden. Der IDX gab nur einen kurzen, aber deutlichen Ton ab. Man kann hier im Motion-Modus nicht erkennen, ob das nur eine Unterlegscheibe ist, oder ein 70 cm langes Teil. Der IDX tönt nämlich nur einmal! - Klar, aber kurz! - Der G2 konnte das lange Metalltteil auch im Motion-Modus gut erkennen, man wußte sofort, dass dies ein längeres / größeres Objekt war. Der G2 hat auch noch einen Overload-Modus, der dann nah an der Oberfläche liegende Objekte anzeigt: erst ein normales Signal, dann direkt auf dem Objekt eine Art leises Piepsen. Das war bei dem Schaufelblatt der Fall, welches nur ca. 1 cm von Humus bedeckt war.

Das Verhalten bei kleinen und Kleinsteilen.

Hier hat der G2 deutlich die Nase vorn. Gerade bei sehr kleinen Buntmetallteilen. Das kleinste Objekt war ein Zündhütchen aus einer Patrone. Es war fast nicht zu finden (etwa so groß wie ein Stecknadelkopf), wir haben immer ein Stück Erde vor der Spule geschwenkt, bis wir es hatten. Der IDX konnte das Teil gerade so orten, im Normalfall wäre man aber sicher drübergelaufen, da das Gelände stark verschrottet war.
Leider findet der G2 auch kleinste Alufitzel, was tlw. sehr nervig werden kann. Und natürlich auch "Wurstpellen"-Verschlusskrampen aus Alu geben ein klares Signal. Aber er hätte halt auch einen kleinen Goldohring gefunden ;-)

Sonstiges: Der G2 hat eine dynamische Tonlautstärke (denke ich, oder??), tiefer liegende Objekte werden mit einem leiseren Ton angezeigt, weiter oben liegende mit einem lauteren Ton. Im Aushub sehr hilfreich, wenn man den kompletten Erdpropf ausgehebelt hat. Das fanden wir eine ganz nützliche Erfindung. Man wusste dann beim Abschwenken, wo sich das Objekt aller Wahrscheinlichkeit nach befindet.


Einen Pinpointer hatten wir nicht dabei, nur ein Leitungssuchgerät, was aber total überflüssig war. Größere Objekte waren schnell gefunden, die Kleinstteile hat der Leitungssucher eh nicht angezeigt. Bei diesen Teilen haben wir dann den Ausub an der Spule vorbeigeschwenkt. Ein Garrett Pro Pointer steht deshalb als nächstes auf der Einkaufsliste ;-)


Kurzes Fazit:
Würde ich heute einen neuen Detektor kaufen wollen, würde ich den G2 nehmen. Gerade das geringe Gewicht ist total super. Hat man nur 300.- auf der Kante, kann man auch getrost einen 10 Jahre alten Whites kaufen. Sooo schlecht sind die alten Geräte nicht, und man kann immer noch tolle Sachen finden.
Auf stark verschrottetem Gelände ist der G2 deutlich besser, denn hier werden Nichteisenmetalle klar und deutlich angezeigt. (trööt-trööt-!TRILL!-trööt-trööt-!TRILL!-trööt...) - wir hatten eine Stelle, die mit Nägeln und Drahtfitzeln übersät war. Trotzdem fand der G2 jedes Alu- und Bleistückchen. Beim Whites wäre man 100%ig vorbeigelaufen (-knack-knack-knack-)

Welches Gerät von der Suchtiefe her besser ist, konnte bis jetzt nicht beurteilt werden.  Alle Funde waren bis maximal 30 cm im Boden, alles was G2 angezeigt hat, konnte auch der IDX finden (bis auf die Kleinstteile, aber die hat er auch kaum an der Oberfläche gepackt).

Die Pinpoint-Taste beim G2 haben wir eigentlich nicht genutzt, da das Signal klar und deutlich reinkommt. Man weiß recht genau, wo man graben muss. Beim IDX verwende ich den Pinpoint-Schalter schon manchmal...

--

Die Grundstücksbesitzerin war sehr erstaunt, wieviel Kilo Schrott wir ausgebaggert hatten. Und was für gefährliches Zeug für Pferdebeinchen da so rumliegt...! Wir durften - wie abgesprochen - alle Funde behalten. Beim nächsten stabilen Wetter dürfen wir jederzeit weitermachen. Nachbarschaftliche Empfehlungen für die "Gratis-Müllmänner mit dem Detektordingsda" nicht ausgeschlossen, der nächste Anruf kommt bestimmt.
--

Hier nun ein paar Impressionen aus unserer Aktion. Leider war die Ausbeute an guten Sachen recht gering. Bis auf eine schöne Schlitzrose mit 70 mm Durchmesser und einen neuzeitlichen Silberring kam wenig brauchbares heraus (obligatorisch: Zinkmünzen total zerfressen...), eine Kupfermünze (nur noch "M.THERES." zu erkennen), einige Bleiteile, zwei alte Taschenmesser, eine Musketenkugel, paar Reichspfennige, Patronenhülsen, usw. usw. was eigentlich überall vorkommt. Eisenschrott (und sonstiger Müll): rund 12 Kilo. Die meisten Funde waren auf einem Areal von 10 x 20 m in der Nähe des Hauses (alter Müllplatz, Aushub oder so). Auf dem Rest der Koppel war es eigentlich völlig uninteressant bis auf die Hufeisen, die alle in einer sumpfigen Ecke der Koppel gefunden wurden (was bereits vor dem Auspacken der Detektoren vermutet wurde).

Ich hoffe, ich habe niemanden gelangweilt.

Grüße,
Sondelfreund


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« Letzte Änderung: 10. März 2012, um 12:38:16 Uhr von (versteckt) »

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#1
10. März 2012, um 15:05:44 Uhr

Sehr schöner Bericht, danke für die Arbeit!

Wegen den Kleinteilen ist das Ergebniss vollkommen logisch
Arbeitsfrequenz IDX 6,59 kHz vs. 19kHz beim TEKNETICS G2
Damit erkauft man sich aber auch die jeweiligen Vor und Nachteile der Arbeitsfrequenz.

Nur noch ein Nachfragen, wie stehts um die Verarbeitung der beiden?
Sind dem Teknetics auch ein Sondeln in 2022 zuzutrauen, so wie der IDX seine 10 Jahre am Buckel bewiesen hat?

Der Punkt Verarbeitung, verwendete Materialien wird leider oft vernachlässigt, was hilft der Weltbeste Sucher, wenn er schnell hinüber ist und die Abwicklung seitens des Herstellers Wochen oder Monate dauert.
Bei Whites ist gerade das eine stärke, guter Kundenservice (zumindest innerhalb der USA)

Herb

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#2
10. März 2012, um 17:10:26 Uhr

Hallo
den Bericht finde ich klasse.
Da seid ihr aber fleißig gewesen
Auch den Tip mit den Pferdekoppeln als Auftragssuche finde ich sehr clever.

Ja es stimmt, Whites hat in den USA wegen dem guten Service die Nase vorn aber auch in Europa gibts diesen guten Service Whites UK.
Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Was ich an Whites so gut finde ist auch die Stabilität des Gestänges da schlabbert nichts rum alles fest.
Also vielen Dank für diesen Artikel

Gruss von der Waterkant
F-R


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(versteckt)Themen Schreiber
#3
10. März 2012, um 19:23:36 Uhr

Geschrieben von Zitat von Herb
Nur noch ein Nachfragen, wie stehts um die Verarbeitung der beiden?
Sind dem Teknetics auch ein Sondeln in 2022 zuzutrauen, so wie der IDX seine 10 Jahre am Buckel bewiesen hat?

Ja, glaube schon! - Es ist alles fest, das Gestänge sieht robust aus. Am Hang ist der G2 etwas kippelig, die Auflagestütze ganz oben am Gestänge (Unterseite) könnte etwas breiter sein. Der IDX hat ja unten den Elektronikkasten - der liegt natürlich auch wegen dem höheren Gewicht satt am Boden. Aber dafür ist er am Hang natürlich weniger komfortabel wie der G2. Die Drehknöpfe machen beim G2 einen guten Eindruck. Der Griff ist sehr angenehm, der IDX hat das S-Gestänge (wie bei den alten Fishers), da muß man das Handgelenk leicht anwinkeln.


Grüße,
Sondelfreund


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#4
10. März 2012, um 20:06:16 Uhr

@sondelfreund: drehst du immer beim G2 die Disc auf 38? Übrigens guter Bericht  Applaus Applaus Applaus

grüße

« Letzte Änderung: 10. März 2012, um 20:08:47 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
10. März 2012, um 20:28:18 Uhr

Geschrieben von Zitat von Lacrima
drehst du immer beim G2 die Disc auf 38

Hm, also das Gerät war neu, wir haben dann halt erst mal so rumprobiert, bis kleine Eisenteile bis zu einer gewissen Größe als Tiefer ton reinkamen. Gegraben haben wir meistens ab Leitwert 40, was sich dann meistens als kleine Alupapiere entpuppte. Oder stark korrodierte Eisenteile die etwas tiefer lagen. Das war mehr so eine Bauchgefühl-Einstellung die sich in etwa mit dem IDX deckte.

Mit welchem Disc laufen denn andere G2-Profis so rum? - Das war der erste Praxis-Einsatz, mal gucken ob man noch die Feinheiten ausloten kann...

Grüße,
Sondelfreund



« Letzte Änderung: 10. März 2012, um 20:30:25 Uhr von (versteckt) »

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#6
10. März 2012, um 20:44:04 Uhr

@sondelfreund: Ich drehe die Disc auf 60 damit ich mit der helleren Discmarkierung noch den 50iger Bereich (tiefer Ton) im Blickfeld habe. Manche schönen Funde kommen sogar auch beim 40 - 50 Leitwert rein.

grüße

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#7
10. März 2012, um 20:53:34 Uhr

Wenn ich mal wieder einigermaßen gesund werde, werde ich auch nochmal nen test mit dem g2 und nem ace 150 machen was ich schon lange vorhatte.
Warte aber noch unter anderem auf optimales wetter.

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#8
10. März 2012, um 21:19:16 Uhr

Geschrieben von Zitat von Tesla1
Wenn ich mal wieder einigermaßen gesund werde, werde ich auch nochmal nen test mit dem g2 und nem ace 150 machen was ich schon lange vorhatte.
Warte aber noch unter anderem auf optimales wetter.

Das werd ich auch tun, mal schauen ob wir zu gleichen Ergebnissen kommen  Zwinkernd

P.S. gute Besserung

« Letzte Änderung: 10. März 2012, um 21:31:51 Uhr von (versteckt) »

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