Dass sich die Gräber öffnen und die Toten ans Licht kommen, ist fester Programmpunkt jeder anständigen Apokalypse. Und wer den globalen Klimawandel in dieser Kategorie sieht, wird sich wohlig schaudernd zurücklehnen und vielleicht ein "hab ich's nicht gesagt?" murmeln, wenn wieder einmal die Nachricht von einer Gletscherleiche die Runde macht.
Inzwischen ist das gar nicht mehr so selten. Allein in den Alpen sind in den vergangenen Jahren eine Reihe spektakulärer Funde gemacht worden, von den Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg über die Wanderer, die im 16. oder 17. Jahrhundert in den Bergen abgestürzt sind, bis hin zu jenem Lehramtsstudenten, der 1949 in Osttirol zu einer Wanderung aufbrach, seine Freundin und die sechs Wochen alte Tochter zurückließ und nicht mehr wiederkam - erst 54 Jahre später gab der Gletscher seine Leiche frei, die von seiner nun greisen Freundin identifiziert werden musste, ganz wie in Johann Peter Hebels klassischer Geschichte "Unverhofftes Wiedersehen". Dass der so plötzlich spurlos Verschwundene durchaus ernste Absichten gehabt hatte, kam dabei auch ans Licht: Er trug zwei Eheringe bei sich, einen großen und einen kleinen........
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder
Einlogenhttp://www.faz.net/s/Rub2542FB5D98194DA3A1F14B5B01EDB3FB/Doc~EA2967BD9D5874AD790C5CF1F1F57D2C2~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell