Wo die Helvetier hausten

Mitarbeiter der Kantonsarchäologie sind bei Ausgrabungen in der Nähe der neuen Deponie Häuli in Lufingen auf Überreste einer rund 2100 Jahre alten Streusiedlung gestossen.

Das Gebiet Häuli oberhalb von Lufingen macht einen unscheinbaren Eindruck. Schneebedeckte Felder, kleinere Waldstücke und Wanderwege prägen die Szenerie. Hier eine historische Rarität zu vermuten, liegt nicht gerade nahe. Doch der Schein trügt: Im Boden verbirgt sich ein Schatz, der auf das erste Jahrhundert vor Christus zurückdatiert wird.
Seit letzter Woche finden auf dem Häuli-Areal archäologische Ausgrabungen statt. «Wir nehmen an, dass hier vor rund 2100 Jahren eine Streusiedlung der Helvetier gestanden hat», sagt Christian Muntwyler, Projektleiter bei der Kantonsarchäologie. «Aus archäologischer Sicht ist dieser Fund einzigartig. Im ganzen Mittelland gibt es nichts Vergleichbares.»

Gute Augen sind gefragt

Was für den Laien lediglich wie Dreck aussieht, ist für den Archäologen fast schon eine Offenbarung. Muntwyler besitzt ein geschultes Auge, um die Farbnuancen am Boden zu unterscheiden und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. «Die dunkleren Bereiche weisen darauf hin, dass hier einst Pfostenlöcher für Holzbauten ausgehoben wurden», sagt er und deutet auf mehrere tellergrosse Verfärbungen am Boden. «Die grösseren Flecken stammen wohl von Werkgruben, wo die hier ansässigen Helvetier ihre Waffen schmiedeten oder Keramikgegenstände brannten.» Der bedeutendste Fund sei ein etwa 5 mal 10 Meter grosser Abschnitt, wo er ein ehemaliges Gebäude vermutet......

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