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 Kurzdoku über "Raubgräber in Bayern" - kommendes Schatzregal

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Avatar  Kurzdoku über "Raubgräber in Bayern" - kommendes Schatzregal  (Gelesen 3485 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
22. September 2022, um 18:56:33 Uhr

Raubgräber bedrohen archäologisches Erbe Bayerns

Wertvolle Objekte aus Metall, Rüstungsteile und Münzen:
Hunderttausende archäologische Objekte sind in den vergangenen Jahrzehnten in Bayern von privaten Sammlern aus dem Boden gehoben worden. Eine deutschlandweit einmalige Gesetzeslage machte es möglich. Jetzt hat das bayerische Kabinett eine Änderung des Denkmalschutzgesetzes angekündigt. Doch: Wie hilfreich ist sie?

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allgemein


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#1
22. September 2022, um 23:04:18 Uhr

Leider ist der Bericht wie oft (zu) kurz. Die Archäologen geben ingesamt finde ich ein objektives Bild ab. Herrn Pfeil kann ich in einigen seiner Thesen nicht folgen. Er mahnt wiederholgt einen gar europäischen (sic!) Sondengänger Tourismus nach Bayern an. Das Widerspricht der an anderer Stelle monierten zu geringen Melderaten. Gäbe es einen veritablen Sondengänger Tourismus nach Bayern oder die an anderer Stelle geäußerte Fundverbringung zwecks Legalisierung, so müsste sich das in einer sehr hohen Medlerate (auch von EU Ausländern) widerspiegeln.

Daneben wird hier auch zu wenig zwischen Funden aus gestörtem und ungestörtem Boden unterschieden.

Die Realität in der Praxis ist dass die meisten Sucher kurze Wege bevorzugen, da jede verfahrene Minute eine Minute weniger mit der Sonde darstellt.

Die Schatzregal Novelierung fußt letztlich auch weniger auf archäologischen als anderen Gesichtspunkten. Siehe:

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""Der Bau der geplanten Stromtrassen in Bayern wirft Fragen zur Sicherung von Boden-
 denkmälern auf. Insbesondere zwischen Landshut und Regensburg läuft die Trasse
 durch eine Region mit besonders hoher Bodendenkmaldichte. Die Bauarbeiten bedin-
 gen kontrollierte Grabungen und Grabungsdokumentationen. Nach der derzeitigen Re-
 gelung im Bayerischen Denkmalgesetz wären Fundabtretungen mit Tausenden von
 
Grundstückseigentümern notwendig."


... und nun gibt es etwaig in Zukunft eben nichts mehr für die Eigentümer.



Jeder der künftig wie auch immer einen Schatz findet hat eben nicht mehr das ganze oder anteilige Eigentum daran sondern nur noch einen Anspruch auf Finderlohn bzw. Ausgleichsanspruch. Es darf dann ggf ersteinmal um die Höhe des Ausgleichsanspruch gestritten werden. Wie dieser sich dann monetarisiert steht nochmals auf einem anderen (Haushalts)blatt.


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#2
23. September 2022, um 18:11:14 Uhr

Eine doch interessante Sendung.
Den Sondengängertorismus nach Bayern kann ich mir auch nicht vorstellen.
Es gibt Sondengänger welche von Würtemberg nach Bayern gehen und dort sondeln, als auch umgekehrt.
Das aus dem Ausland welche nach Bayern gehen sind für mich eher Einzelfälle.

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#3
23. September 2022, um 19:14:47 Uhr

Na sicher gibts den Sondeltourismus nach Bayern. Polen, Tschechen, Schweizer und Holländer kommen rüber. Wir hatten hier schon einen Thread wo sie Holländer erwischt haben. Ösis suchen auch in Bayern und umgekehrt.

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#4
23. September 2022, um 21:29:05 Uhr

Wieviele der holländischen Sondler fahren denn 700km einfach um in Bayern sondeln zu können? 0.x % .... und jene die  das tun, tun dies wenn dann nicht wegen einen möglicherweise nicht bestehenden Schatzregal sondern weil sie hoffen mehr Funde zu machen. Die  Leute fahren dort hin wo sie glauben etwas finden zu können. In der Tschechei gibt es im Mittel die vermutlich bessere Fundausbeute als auf bayrischen Fluren

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#5
10. November 2022, um 14:13:33 Uhr

Den Beitrag finde ich gar nicht übel, er Zeigt deutlich die Vor- und Nachteile auf die jeweils Entstehen.

Man sollte sich Gedanken darüber machen, wie für jede Seite eine WIN WIN Situation entstehen kann.

« Letzte Änderung: 10. November 2022, um 14:17:33 Uhr von (versteckt) »

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#6
10. November 2022, um 18:10:19 Uhr

Geschrieben von Zitat von Arnie72
er Zeigt deutlich die Vor- und Nachteile auf die jeweils Entstehen.

Ähh, welche Vorteile jetzt genau? Oder meinst du die Vorteile für das Land, das alles mehr oder weniger entschädigungslos einkassieren darf?

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#7
11. November 2022, um 13:59:04 Uhr

Der Zustand "Entschädigungslos einkassieren" ist in allen anderen Bundesländern Normalzustand!

Positiv ist das einer von den Archis im Video doch tatsächlich aufgeführt hat das es einige Funde ohne die Sondengänger garnicht gäbe!

Aber wenn man nicht weiter weiß, wird erst einmal alles Verboten!
Ganz nach dem Motto " Es ist besser nix zu finden, als das es ein Sondengänger legal findet"

Und ich weiß nicht welchen Fundzusammenhang ich zerstöre wenn ich auf einem Acker suchen gehe.

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#8
11. November 2022, um 14:24:25 Uhr

Du hast aber geschrieben "Vorteile entstehen". Das suggeriert, dass die Einführung des Schatzregals in Bayern eben auch Vorteile bringen könnte. Und genau die sehe ich eben nicht. Zumindest nicht auf Seiten von Schatzfindern und Grundeigentümern.

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#9
11. November 2022, um 18:19:09 Uhr

Geschrieben von Zitat von Arnie72
Und ich weiß nicht welchen Fundzusammenhang ich zerstöre wenn ich auf einem Acker suchen gehe.

Ich denke auf dem Acker wird "Ottonormalsondler" nichts zerstören, da er sicherlich nicht tiefer gräbt, als der Bauer mit seinem Pflug pflügt. Ich denke, da gibt es nicht viel, was noch nicht zerstört ist. Das behaupte ich jetzt einfach mal... ;-)

Ausnahme sind natürlich "Tiefen-Sondler"....

« Letzte Änderung: 11. November 2022, um 18:22:16 Uhr von (versteckt) »

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#10
17. November 2022, um 11:34:49 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Du hast aber geschrieben "Vorteile entstehen". Das suggeriert, dass die Einführung des Schatzregals in Bayern eben auch Vorteile bringen könnte. Und genau die sehe ich eben nicht. Zumindest nicht auf Seiten von Schatzfindern und Grundeigentümern.


Ich hatte geschrieben der Beitrag führt gut die Vor-Und Nachteile auf. Ich hatte hier kein Schatzregal gemeint, sondern den Beitrag an sich.
Du siehst nur die Seite des Grundeigentümers und des Sondlers.

Gruß

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#11
17. November 2022, um 11:38:21 Uhr

Geschrieben von Zitat von Arnie72
Du siehst nur die Seite des Grundeigentümers und des Sondlers.

Korrekt. Darum ja auch meine Frage, ob ich irgendwelche Vorteile für diese Personengruppen übersehen habe. Vorteile für den Staat bzw. das Land interessieren mich offen gesagt herzlich wenig.

Durch den Beitrag können ja keine Vor- oder Nachteile entstehen, sondern nur durch die Gesetzesänderung. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir aneinander vorbei tippen.

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#12
17. November 2022, um 12:01:51 Uhr

Ich hatte ja den Beitrag angesprochen und nicht das Schatzregal.
Und das Schatzregal ist für mich Normalzustand...

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#13
17. November 2022, um 16:47:18 Uhr

Salve,

Schade, dass es wohl kein englisches System bei uns geben wird. Ich hoffe es werden trotzdem noch herausragende Funde gemeldet. Was ich gleich loswerden will: bitte lass mich keinen Münzhort finden, von Münzen, die es schon zu tausenden gibt. Da würde mich ein Greifen des Schatzregals ehrlich gesagt, nach jetzigem Standpunkt, schon etwas stören. Vielleicht aus Gewohnheit, es war ja mal anders. War bei mir im Umfeld aber auch schon so. Da gabs leider noch nicht mal die erhoffte Anerkennung. Das war nicht so schön.
Historisch herausragende Funde gebe ich ehrlich gerne ab, ist Ehrensache. Toll, wenn sie ins Museum kommen. Für die Aufbewahrung und den Erhalt gibt es nicht umsonst Profis. Für mich persönlich wird sich deshalb nicht viel ändern, denke ich. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite schlecht.

Denn nebenbei wurde auch die Einführung einer NFG in Bayern vom Tisch gewischt. Das ist schade. Man muss ja nicht gleich jedem ohne NFG seinen Spaß verderben, wenn er sich an die Regeln hält. Aber dass schon bestehende Bodendenkmäler auf dem Acker nicht weiter erforscht werden dürfen, das halte ich für keine gute Idee. Was soll man unter einer Sieldung der Vor- und Frühgeschichte, die zu tausenden im Bayernatlas zu finden, sind denn verstehen, das nur ein Beispiel? Das bedeutet nur, dass man gar nichts über den Platz weiß. Dann rumpelt da der Landwirt drüber, weil wir alle essen müssen etc. und dann haben wir den Salat. Wie die meisten Funde vom Acker aussehen, wisst ihr ja selbst. Die werden nicht besser. Auch wenn man da Scherben sammelt, bekommt man nie die Information, welchem eine noch zusätzlich die Metallfunde bringen. Und ich habe schon ziemlich viele Scherben gesammelt.

Ich kenne einige Publikationen aus Bayern, die wären ohne den Einsatz der Altsucher mit Sonde gar nicht erst entstanden und man würde in so manche Hinsicht noch im Dunkeln tappen. Da war aber auch so manches Kaliber dabei, aber halt eben auch nicht nur. Irgendwann hat man da zum großen Teil den Riegel davor geschoben und die Sonde verteufelt. Da hätte man auch mit einer NFG dagegen wirken können und alles wäre heute wunderbar, was die Forschung anbelangt.

Übrigens habe ich vor einiger Zeit von einer offiziellen Stelle gehört, dass in Bayern nicht geforscht, sondern nur Erhalten wird. Beißt sich ja auch irgenwie, ich weise wieder gebetsmühlenartig auf die Ackerfunde hin von den Siedlungen der Vor- und Frühgeschichte.

In Hessen geht´s ja auch irgendwie (ich hatte da auch schon eine Genehmigung), da finde ich die Handhabung manchmal nur etwas hart. Da darf man noch nicht mal auf Augensuche ohne NFG, wenn man den ganzen Kram dann bis auf den letzten Krümel dem Amt abgiebt. Anderes Thema, das artet sonst aus Zwinkernd Ansonsten forscht man dort schon mehr als in Bayern. Forschung mach aber anscheinend ARBEIT. Und dafür brauch man Personal. Personal gibt´s bei den Laien genug, man muss sie nur mit einbinden.

Tja, Ungerechtigkeiten gibt´s überall, man muss manchmal halt eine dicke Haut haben. Meine persönliche Meinung.

Greets Daniel

« Letzte Änderung: 17. November 2022, um 16:48:52 Uhr von (versteckt) »

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