[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Fundforen > Unbekannte Funde - UFOs (Moderator: MichaelP) > Thema:

 Ein Griff von?

Gehe zu:  
Avatar  Ein Griff von?  (Gelesen 735 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten: 1    Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
21. Mai 2016, um 12:03:39 Uhr

Hallo,

die Herstellung dieses interessanten Funds von einer Wiese scheint mir recht aufwendig gewesen zu sein. Das Griffstück besteht aus zwei Bronzehälften, die Löcher aufweisen und einen Hohlkörper bilden. In diesen Hohlkörper ist ein Eisenteil eingepasst oder eingegossen(?). Wie wurden die drei Teile montiert? Ein gemeinsamer Guss scheidet wohl aus, sofern die Löcher nicht nachträglich angebracht wurden. Interessant ist die unterschiedliche Patina der beiden Bronzehälften (Foto 3). Meiner Meinung nach zeigt dieser Fund sehr schön, dass die Patina nicht allein von äußeren Bedingungen abhängt. Die unterschiedlich ausgeprägte Patina könnten eventuell  auch von Unterschieden in der Legierung der beiden Bronzeteile herrühren. Wir hatten das kürzlich diskutiert. Wichtigste Frage ist, was dieses Teil mal gewesen sein mag. Für eine Fleisch-Gabel wäre der Griff ziemlich klein. Hat jemand eine Idee? Und wo kann das Teil zeitlich angesiedelt werden?

LG Jochen



Es sind 5 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

Griff 160518 a.jpg
Griff 160518 b.jpg
Griff 160518 c.jpg
Griff 160518 d.jpg
Griff 160518 e.jpg
Offline
(versteckt)
#1
21. Mai 2016, um 12:05:19 Uhr

Könnte vielleicht ein Schlüssel sein.

Gruß Michael

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#2
21. Mai 2016, um 12:10:37 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Könnte vielleicht ein Schlüssel sein.

Gruß Michael

Könnte schon sein. Meinte meine Frau auch. Zumindest liegt das Teil bei mir sehr gut zwischen Daumen und Zeigefinger.

LG Jochen

Offline
(versteckt)
#3
21. Mai 2016, um 12:18:42 Uhr

Mal sehen was der Schlüssel Mann sagt.

Offline
(versteckt)
#4
21. Mai 2016, um 12:24:02 Uhr



Sehr schönes Stück, da bin ich auch gespannt..


Würde dann aber eher auf einen Schlüssel für einen Schrank oder Kommode tippen. Als Tür- oder Torschlüssel vielleicht nicht so stabil...


Gruß Buddler

Offline
(versteckt)
#5
21. Mai 2016, um 12:32:49 Uhr

Geschrieben von Zitat von tbix
Hallo,

die Herstellung dieses interessanten Funds von einer Wiese scheint mir recht aufwendig gewesen zu sein. Das Griffstück besteht aus zwei Bronzehälften, die Löcher aufweisen und einen Hohlkörper bilden. In diesen Hohlkörper ist ein Eisenteil eingepasst oder eingegossen(?). Wie wurden die drei Teile montiert? Ein gemeinsamer Guss scheidet wohl aus, sofern die Löcher nicht nachträglich angebracht wurden. Interessant ist die unterschiedliche Patina der beiden Bronzehälften (Foto 3). Meiner Meinung nach zeigt dieser Fund sehr schön, dass die Patina nicht allein von äußeren Bedingungen abhängt. Die unterschiedlich ausgeprägte Patina könnten eventuell auch von Unterschieden in der Legierung der beiden Bronzeteile herrühren. Wir hatten das kürzlich diskutiert. Wichtigste Frage ist, was dieses Teil mal gewesen sein mag. Für eine Fleisch-Gabel wäre der Griff ziemlich klein. Hat jemand eine Idee? Und wo kann das Teil zeitlich angesiedelt werden?

LG Jochen


Hi,

Deine 3 Teile sind 1 Teil im Dismatikverfahren hergestellt. Das ist ein spezielles Gießverfahren. Dabei wird ein Metall auf ein anderes Aufgegossen. Aber immer mit niedrigerer Gießtemperatur. Bitte nicht mit der Schmelztemperatur verwechseln, welche höher ist. Die Linie die Du siehst ist die Trennlinie der beiden Hälften der Gießform. Die Löcher und der innere Hohlraum wurden durch einen Kern in der Form gleich gegossen.
Das heisst dieser "Griff" wurde in einer größeren Stückzahl hergestellt.
Von der Größe würde ich auf z.B. Griffknöpfe tippen. Etwa wie die von den Türen des "Wärmefaches" an alten Kachelöfen.

Gruss muhmer

« Letzte Änderung: 21. Mai 2016, um 12:35:40 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#6
21. Mai 2016, um 12:33:04 Uhr

Denke auch, dass es eher ein Schlüssel für ein Möbelstück sein könnte. Ist aber schon stabil gebaut und wiegt 28,5 g!

LG Jochen

Hinzugefügt 21. Mai 2016, um 12:46:23 Uhr:

Hallo muhmer,

danke für deine Bestimmung und die ausführliche Beschreibung. Kannst du den Griff zeitlich zuordnen? Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurden die Griffe von Ofenklappen wohl ganz aus Eisen gegossen, oder fand die Verwendung von Bronze zusammen mit Eisen auch noch in jüngerer Zeit statt? Die unterschiedliche Färbung der Patina könnte bei diesem Herstellungsverfahren auch von unterschiedlicher Zeitdauer der Erwärmung oder bei abweichender Gusstemperatur herrühren. Hast du dass schon mal bei anderen über dieses Verfahren hergestellten Gegenständen gesehen?

LG Jochen

« Letzte Änderung: 21. Mai 2016, um 12:46:23 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

Offline
(versteckt)
#7
21. Mai 2016, um 13:09:35 Uhr

Ich denke so ein Teil an einen Gusseisernen sogenannten Kanonenofen gesehen zu haben und zwar um die Zugluft zu steuern. Da wurde die Zugluft anhand einer Dreh-klappe gesteuert.
Gruß Tigersteff

Offline
(versteckt)
#8
21. Mai 2016, um 13:14:48 Uhr

Geschrieben von Zitat von tbix
Denke auch, dass es eher ein Schlüssel für ein Möbelstück sein könnte. Ist aber schon stabil gebaut und wiegt 28,5 g!

LG Jochen

Geschrieben von Zitat von tbix
Hinzugefügt 21. Mai 2016, um 12:46:23 Uhr:

Hallo muhmer,

danke für deine Bestimmung und die ausführliche Beschreibung. Kannst du den Griff zeitlich zuordnen? Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurden die Griffe von Ofenklappen wohl ganz aus Eisen gegossen, oder fand die Verwendung von Bronze zusammen mit Eisen auch noch in jüngerer Zeit statt? Die unterschiedliche Färbung der Patina könnte bei diesem Herstellungsverfahren auch von unterschiedlicher Zeitdauer der Erwärmung oder bei abweichender Gusstemperatur herrühren. Hast du dass schon mal bei anderen über dieses Verfahren hergestellten Gegenständen gesehen?

LG Jochen

Leider nein. 
Die unterschiedliche Patina kann daher rühren das Ober- und Unterteil unterschiedlich schnell abgekühlt sind und es zu einer Härteänderung gekommen ist. Die Eisengußgriffe befanden sich nur an den Feuerungstüren.
Und das mit der "Gusstemperatur" habe ich befürchtet. Bei diesem Verfahren schau mal bitte selbst unter Gießtemperatur bzw Modellbau für Gießereien nach!
Danke muhmer

Offline
(versteckt)
#9
21. Mai 2016, um 17:10:53 Uhr

Bei der Größe denke ich auch das es sich um einen Schlüssel handelt,interessanter Fund

Gruß schwingi

Offline
(versteckt)
#10
22. Mai 2016, um 07:25:36 Uhr

eine Verschlußfunktion wird dein Fund schon gehabt haben. Kanonenofen wäre auch mein Favotit.
Schickes Teil Lächelnd Super.



gruß,                   Copper Smiley

Offline
(versteckt)
#11
22. Mai 2016, um 08:09:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von muhmer
Die unterschiedliche Patina kann daher rühren das Ober- und Unterteil unterschiedlich schnell abgekühlt sind und es zu einer Härteänderung gekommen ist.

Das würde aber heißen, dass die Bronzeteile doch getrennt gegossen wurden.
Ist das von Muhmer genannte Verfahren nicht irgendwie viel zu aufwändig für einen Griff oder Schlüssel?
Gäbe es dabei eine so "scharfe Trennlinie" in der Patina?
Ich hab da meine Zweifel...Zwinkernd

Gruß Suchgesicht

Offline
(versteckt)
#12
22. Mai 2016, um 09:46:07 Uhr

Geschrieben von Zitat von muhmer

Geschrieben von Zitat von muhmer
Leider nein. 
Die unterschiedliche Patina kann daher rühren das Ober- und Unterteil unterschiedlich schnell abgekühlt sind und es zu einer Härteänderung gekommen ist. Die Eisengußgriffe befanden sich nur an den Feuerungstüren.
Und das mit der "Gusstemperatur" habe ich befürchtet. Bei diesem Verfahren schau mal bitte selbst unter Gießtemperatur bzw Modellbau für Gießereien nach!
Danke muhmer

Gut. Es ist unglücklich ausgedrückt. Das mit dem Ober- und Unterteil bezieht sich hier auf die Gießform.
In Zeiten ohne Laser und 3-D-Drucker war Gießen trotz der hohen Kosten für die Formmodelle und Kernkästen das billigste Verfahren.
Gruss muhmer

Seiten: 1 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor