Moin,
also Erfahrungsberichte sollen es sein. Wohl denn:
Alle meine Funde seit März letzten Jahres wurden mit dem DEUS gemacht. Dieser brachte mir die Silbermünzen, welche vorher fluchtartig vor dem Goldmaxx Power das Weite gesucht haben (so kam es mir zumindest vor

) und auch andere schöne Dinge. Am Ostseestrand schlug er sich genauso gut wie der GMP, im nassen Bereich aufgrund der besseren Einstellungsmöglichkeiten erheblich besser. (Wobei die meisten Funde nach wie vor im trockenen Bereich kamen.) Insgesamt waren im letzten Jahr so ca. 540 Euro Münzgeld zu verbuchen.
Wenn Fehlsignale nervten, liess sich das in der Regel durch Frequenzverlagerung in den Griff kriegen.
Die Tiefe ist ein etwas heikles Thema - denn man kann ja nie wirklich sagen, ob irgendwo in der Tiefe überhaupt was liegt, wenn man entweder kein Signal hört oder dies nicht so eindeutig schreit "Grab mich aus", wie es der Sondler gern hätte. Kleinere Münzen liegen im Regelfall im Bereich von bis zu 10 bis 12 cm (geschätzt), ein günstig liegendes 2 Euro-Stück kann auch bei 25 cm noch geortet werden, passende Einstellungen bei Bodenabgleich und Disc vorausgesetzt.
Aludosen, tiefliegendes rostiges Eisen und dergleichen schlagen ohnehin aus Tiefen durch, die ich bei Standardeinsätzen eher ungern aushebe.
Die Leitwertanzeige kann hilfreich sein - allerdings sollte man gewahr sein, dass diese nicht normiert ist, also bei unterschiedlichen Frequenzen für den selben Gegenstand in der selben Lage unterschiedliche Werte angezeigt werden. Finde ich ein wenig schade, denn das sollte man vermutlich per Software korrigieren können. Außerdem gibt es erfahrungsgemäß zu jedem guten Signal auch eine Entsprechung aus dem Müllbereich (bei der Strandsuche fällt schon auf, dass es für jede der erwünschten Euro-Münzen auch den Schnapsdeckel mit identischem Lei(d)wert gibt.)
Nasser Sand ist ein nicht zu unterschätzender Feind des Gestänges, den sollte man nach Möglichkeit vor dem Zusammenschieben entfernen, will man unschöne Riefen und abgekratzten Lack vermeiden. Da hat wohl XP inzwischen auch einiges am Gestängematerial und am Gummi des Handgriffs geändert, damit dessen Haltbarkeit sich verbessert. Das überarbeitete Gestänge hatte ich bislang ebenso wenig in der Hand, wie die neue Halterung für die Elektronikbox in Verwendung. Ich verwende die Magnethalterung mit Fangschnur und bin damit sehr zufrieden. Das Länge des Gestänges ist für hochgewachsene Personen suboptimal, da das untere Teil, wenn weit ausgezogen, beim Schwenken anfängt zu schwingen. (Ein Problem, welches sich auch gerade mit der großen Spule manifestieren dürfte, die ich derzeit noch nicht habe.) Hier wäre ein optional längeres Zwischen- oder Endstück wünschenswert.
Das angenehme Packmaß und Gewicht hat dazu geführt, dass ich den DEUS selbst auf Dienstreisen ins Ausland per Bahn und Flug mitgenommen habe, um mir dort nach Feierabend die Zeit zu vertreiben.
Schade ist, dass es keine Alternativen zum Kopfhörer gibt, die mitgelieferten gehen zwar, aber nicht jeder Kopfhörer passt halt zu jedem Kopf.
Für die Suche im Wasser: Da die Verbindung zur Spule per Funk durch Wasser zuverlässig unterbrochen wird, gibt es ein Kabel, welches man bei Bedarf mit Klettband oder ähnlichen Methoden mit etwas Gefummel an Spule und Gestänge befestigt. Dieses leitet das Funksignal weiter, muss aber (leider) in der Nähe der Elektronikbox enden. Daher kann man selbige nicht einfach wegstecken und sich auf die Kopfhörer verlassen. Eine einfach montierbare wasserdichte Hülle für solche Situationen fehlt leider noch, damit wird die Suche in grenzwertiger Tiefe (bei der der Wasserspiegel nahe der Elektronikbox ist) ein wenig riskant.
Updates der Firmware sind mit PC einfach zu bewerkstelligen. Etwas verwundert bin ich ob der Tatsache, dass das Update 2.0 vor über einem Jahr das bislang letzte war.
Die Akkulaufzeit (die Spule ca. 15 Stunden) ist sehr gut, und ein Notladegerät habe ich bislang noch nicht benötigt. Für den Fall der Fälle - siehe meinen Test der Pearl-Lampe mit Ladefunktion im XP-Unterforum.
Insgesamt ist der DEUS ein sehr guter Detektor, komfortabel und viele Anwendungsbereiche abdeckend. Er bietet ausreichend gute Standardprogramme, ermöglicht aber auch sehr gezielte Anpassungen von Programmen an die lokale Situation und eigene Wünsche. Insofern - Handbuch lesen und auch mit den bevorzugten Fundobjekten Bodentests durchführen kann nicht schaden. Ein wenig mehr käufliches Zubehör und weitergehende Produktpflege in Form von Softwareupdates (Export/Import von Einstellungen zum und vom PC beispielsweise, bessere automatische Störsignalkompensation, über die Frequenzspektren weitgehend normierte Leitwertanzeige) könnten der Sonde gut zu Gesicht stehen - aber es gibt bekanntlich nichts, was sich nicht noch irgendwo verbessern ließe.
Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.